Einladungsprogramm DGKJP 2015 - page 46

46
FORTBILDUNGSPROGRAMM
Der DGKJP Kongress bietet 12 exzellente, praxisorientierte Fortbildungsveranstaltungen von herausragenden Referenten
an, die anhand von Beispielen aus der Praxis hoch relevante Arbeitsfelder in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychoso-
matik und Psychotherapie behandeln. In 3 Stunden werden in Kleingruppen von maximal 25 Teilnehmern auf der Basis des
aktuellen Forschungswissens zentrale Handlungsstrategien für die Diagnostik und Therapie häufiger psychischer Störun-
gen im Kindes- und Jugendalter sowie die damit verbundenen zentralen Herausforderungen in diesem Feld dargestellt. Für
die Fortbildungsveranstaltung erhalten Sie zusätzlich CME Punkte.
MITTWOCH, 4. MÄRZ 2015
FK-101
a
12:00– 15:00 Uhr
Neue Therapieverfahren bei Autismus-Spektrum-
Störungen
Vorsitz:
Prof. Dr. Christine M. Freitag, Frankfurt am Main
Abstract:
Autismus-Spektrum-Störungen sind phänoty-
pisch heterogene Erkrankungen, die sich durch Einschrän-
kungen der sozialen Interaktion und Kommunikation sowie
stereotypes Verhalten und Sonderinteressen auszeichnen.
Daneben zeigen die Kinder und Jugendlichen ein breites
Spektrum an komorbiden psychischen und körperlichen
Erkrankungen. Je nach Symptommuster, Entwicklungs-
stand, kognitiven Fertigkeiten und Komorbidität sind
unterschiedliche Therapieziele zu formulieren und auch
unterschiedliche Therapiemethoden (einschließlich der
medikamentösen Therapie) zu wählen.
In dem Kurs werden neben grundsätzlichen Aspekten der
Therapieplanung von ASS auch drei manualisierte Psycho-
therapieprogramme der Frankfurter Arbeitsgruppe vorge-
stellt. Es handelt sich dabei um (1) das Elterntraining FAUT-
E(Schlitt,Bernd,Freitag),(2)dasGruppentherapieprogramm
für hochfunktionale ASS SOSTA-FRA (Cholemkery, Freitag)
sowie (3) das Frühförderprogramm FFIP (Wilker, Feineis,
Valerian, Teufel, Freitag).
FK-102
a
12:00– 15:00 Uhr
Suizidalität im Kindes- und Jugendalter
Vorsitz:
Prof. Dr. Katja Becker, Marburg
Zielgruppe:
Ärztinnen und Ärzte in begonnener Weiterbil-
dung zum Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
-psychotherapie; Psychologen in Ausbildung zum Kinder-
und Jugendlichenpsychotherapeuten
Abstract:
Suizid ist im Jugendalter nach Unfällen die zweit-
häufigste Todesursache. Suizidgedanken kennen ca. 15%
der Jugendlichen in Deutschland, in kinder- und jugendpsy-
chiatrischen Populationen sind die Zahlen deutlich höher.
Aufgrund der Häufigkeit und klinischen Relevanz werden
von der DGKJP und weiteren Fachgesellschaften auch die
Leitlinien als Handlungsempfehlungen im Umgang mit Su-
izidalität im Kindes- und Jugendalter erstellt bzw. aktuali-
siert, obwohl es sich bei Suizidalität um ein Symptom und
nicht um eine Diagnose handelt.
Der Terminus „Suizidalität“ umfasst dabei den gesamten
Bereich Suizidgedanken, Suizidankündigungen, Suizidplä-
ne und Suizidversuche. Unter Suizidversuch versteht man
jede selbstinitiierte Verhaltenssequenz eines Individuums,
welches zum Zeitpunkt des Handlungsbeginns erwartet,
dass die getroffenen Maßnahmen zum Tode führen wer-
den. Das heißt, dass alle Handlungen, die mit dem Ziel un-
ternommen werden, damit aus dem Leben zu scheiden,
und die nicht tödlich enden, als Suizidversuch verstanden
werden.
In dem Seminar wird neben Definitionen, Epidemiologie,
spezifischer Anamnese und Diagnostik im Kindes- und Ju-
gendalter auch auf störungsrelevante Risikofaktoren einge-
gangen. Weitere Themen sind Standards im Umgang mit
suizidalen Kindern und Jugendlichen sowie Interventionen.
Besonderheiten bei ambulanten und stationären Patienten
werden ebenso thematisiert wie Fallstricke und vermeidba-
re häufige Fehler. Prävention und Postvention werden be-
sprochen. Auf Wunsch können eigene Fälle eingebracht
werden, auch spezifische Fragen vorab sind willkommen.
Lernziele sind der Erwerb von Kenntnissen zu Suizidalität
im Kindes- und Jugendalter und das Gewinnen von mehr
Sicherheit in Diagnostik und Umgang mit suizidalen Pati-
enten.
Literatur:
Becker K & Keitel AE (2013) Suizidales Verhalten.
in: Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie, Hrsg. Franz
Petermann; 7. überarb. und erw. Auflage; Hogrefe-Verlag;
Kapitel 24; S. 459-475. Hawton K, Saunders KAE, O´Connor
RC (2012) Self-harm and suicide in adolescents. Lancet, 379,
p. 2373-2382. DGKJP et al. (in Vorbereitung): Leitlinien zu
Suizidalität im Kindes- und Jugendalter, zweite Auflage.
1...,36,37,38,39,40,41,42,43,44,45 47,48,49,50,51,52,53,54,55,56,...60
Powered by FlippingBook