Einladungsprogramm DGKJP 2015 - page 49

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präsentiert. Zum Problem der Screening-methoden bei sel-
tenen Erkrankungen in der Normalbevölkerung muss kri-
tisch Stellung bezogen werden, da der Großteil jugendli-
cher „Risikopatienten“ statistisch gesehen keine Psychose
entwickelt! Risiken und Nutzen früher diagnostischer Maß-
nahmen sollen abgewogen und diskutiert werden. Die Be-
handlung jugendlicher Patienten umfasst immer auch psy-
chotherapeutische und soziotherapeutische Maßnahmen,
die eine angemessene medikamentöse Therapie ergänzen!
– Therapeutische Versorgungsmodelle, die einen Brücken-
schlag zwischen KJP und Erwachsenenpsychiatrie ermög-
lichen, wie das Heidelberger Frühbehandlungszentrum
(FBZ), sollen vorgestellt und in ihren Vor- und Nachteilen
diskutiert werden.
–Spezifische Fragen der Psychotherapie von Adoleszenten
mit Psychosen sollen formuliert und beantwortet werden.
– Familienbezogene Interventionen und individuelle thera-
peutische Angebote ergänzen einander zu einem thera-
peutischen Gesamtkonzept, das auch rehabilitative An-
teile zur Verbesserung kognitiver Defizite einschließt.
–Spezielles Augenmerk soll auf Patienten mit psychoti-
schen Symptomen und Borderline-strukturmerkmalen
gerichtet werden.
–Weitere Schwerpunkte sind Zusammenhänge von Psy-
chose und Depression, sowie
–Psychose und Trauma.
Literatur:
Schimmelmann B.G., Resch F.(Hrsg): Psychosen
in der Adoleszenz. Entwicklungspsychopathologie, Früher-
kennung und Behandlung. Kohlhammer, Stuttgart 2014
FK-107
a
08:30– 11:30 Uhr
Psychopharmakologische Behandlungen bei Kindern
und Jugendlichen mit psychischen Störungen – Grund-
lagen, Herausforderungen und Besonderheiten bei
einzelnen psychischen Störungen
Vorsitz:
Prof. Dr. Michael Kölch, Berlin
Zielgruppe:
Zielgruppe sind sowohl Assistenzärzte in der
Weiterbildung als aus Kollegen, die ein Update hinsichtlich
des aktuellen wissenschaftlichen Stands zu Pharmakothe-
rapie bei psychisch kranken Kindern und Jugendlichen
wünschen.
Abstract:
Der Workshop vermittelt Grundlagen der Psy-
chopharmakotherapie bei Kindern und Jugendlichen (Phy-
siologie, Interaktionspotenziale, besondere Nebenwirkun-
gen, Galenik, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik)
sowie auch neuere Entwicklungen im Bereich medikamen-
töser Behandlung von psychischen Störungen.
Es wird insbesondere auf die Störungsbilder ADHS, affektive
Störungen, Tic- und Tourette-Störung, Schizophrenie und bi-
polare Störungen eingegangen. Die Besonderheiten beim
Entzug von abhängigen Minderjährigen werden in den
Grundlagen dargestellt. Des Weiteren wird der aktuelle
rechtliche Stand hinsichtlich Zulassung und Aufklärung dar-
gestellt. ImWorkshop können Fragen der Teilnehmer zu spe-
ziellen Problemen der Pharmakotherapie behandelt werden.
FK-108
a
12:00– 15:00 Uhr
Tic-Störungen/Tourette Syndrom – was gibt es Neues
zu Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie
Vorsitz:
Prof. Dr. Veit Roessner, Dresden
Abstract:
Zu den Tic-Störungen/Tourette Syndrom gibt es
wie zu anderen Störungsbildern von Jahr zu Jahr exponenti-
ell mehr neue Erkenntnisse zu Pathophysiologie, Diagnos-
tik und Therapie. Hier den Überblick zu behalten ist selbst
für den Experten schwer geworden. Der Fortbildungskurs
bietet daher einen „gut sortierten und gewichteten“ Über-
blick. Damit soll der Teilnehmer neben dem neuesten Er-
kenntnisstand zu Diagnostik, Psychoedukation und mögli-
che Behandlung auch über zu erwartende Entwicklungen
informiert werden.
FK-109
a
15:30– 18:30 Uhr
Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einer
Zwangsstörung: Therapie der Zwangsstörung – State-
of-the-Art und neue therapeutische Entwicklungen
Vorsitz:
Prof. Dr. Susanne Walitza, Zürich
Dipl. Psych. Gunilla Wewetzer, Köln; Prof. Dr. Christoph
Wewetzer, Köln
Abstract:
Die kognitive Verhaltenstherapie einschließlich
Expositionen mit Reaktionsmanagement ist die Psychothe-
rapie der ersten Wahl bei der Therapie von Zwängen. Es
zeigt sich allerdings, dass in der klinischen Praxis insbeson-
dere die Expositionsbehandlung nach wie vor zu wenig an-
gewandt wird. Das Gleiche gilt für die spezifische Pharma-
kotherapie, die gerade bei ausgeprägten Zwängen von
großer Bedeutung für den Therapieerfolg ist. Als neue the-
rapeutische Vorgehensweise bei Kindern wird das compu-
ter-basierte Therapieprogramm „Ricky and the Spider“ von
Veronika Brezinka vorgestellt. Im workshop werden diese
Therapieelemente anhand von Fallbeispielen praxisnah
vermittelt. Fallbeispiele sind willkommen. Wir bitten sie,
diese eine Woche vor dem Kurs bei uns einzureichen.
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