DGPPN-Kongressprogramm_2013 - page 6

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Herzlich
willkommen
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
im Namen der Deutschen Gesellschaft für
Psychiatrie und Psychotherapie, Psychoso-
matik und Nervenheilkunde freue ich mich
sehr, Sie auf dem diesjährigen DGPPN Kon-
gress begrüßen zu dürfen. Der Kongress
2013 widmet sich zuvorderst dem Thema
„Von der Therapie zur Prävention“. Die Fort-
schritte krankheitsbezogener Forschung ha-
ben überall in der Medizin Früherkennung
und -intervention zum Durchbruch verhol-
fen und somit einen Gewinn an gesunden
Lebensjahren ermöglicht. Bisher liegt die
Prävention vorzugsweise in den Händen
der Krankenkassen, teilweise auch bei den
Hausärzten. Es wird jedoch zunehmend klar,
dass eine effiziente Primär- und Sekundär-
prävention auf der Kenntnis spezifischer
Krankheitsprozesse gründen muss. Die am-
bulante Psychiatrie und Psychotherapie wird
damit zum Ort effizienter störungsspezifi-
scher Prävention. Die Alzheimer-Krankheit,
Psychosen und Essstörungen sind aktuelle
Beispiele. In Lectures werden Präventions-
programme für Essstörungen und Suizidali-
tät präsentiert (u.a. von der EPA-Präsidentin
D. Wasserman). Primärprävention ist auch
durch Gesundheitsaufklärung möglich: Das
wird der Bestseller-Autor und Direktor des
Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung
G. Gigerenzer in seinem Plenarvortrag „Ge-
sundheit als Bildungsproblem?“ aufzeigen.
Die zentrale Eröffnungsveranstaltung des
DGPPN Kongresses widmet sich einer
neuen sozialen Dimension. Der durch sei-
ne Arbeiten zum Bewusstsein und zum
Leib-Seele-Problem international bekannte
Neurowissenschaftler A. Damásio wird zum
Thema „Thinking about Feelings“ sprechen.
Am Beispiel der Sammlung Prinzhorn wird
deren Leiter T. Röske das schöpferische
Schaffen von Menschen mit psychischen
Erkrankungen darstellen. Der künstlerische
Rahmen wird von den Kolleg/innen des Bay-
erischen Ärzteorchesters gestaltet werden.
Seit Monaten ist unser Fach mit der Ent-
wicklung eines neuen Entgeltsystems –
Pauschalierende Entgelte Psychiatrie und
Psychosomatik (PEPP) – konfrontiert, das
überwiegend ablehnend aufgenommen
wurde. Der aktuelle Stand der Entwicklung
wird im Symposium „Psych-Entgelt Up-
date“ durch Vertreter der verantwortlichen
Selbstverwaltung im Gesundheitswesen
dargestellt. Mit dem neu eingerichteten,
vorwiegend der Diskussion gewidmeten Ent-
gelt-Forum sind Vorschläge zu Alternativen
und Strategien gefragt. Von der DGPPN in-
itiierte Plattformen Entgelt und Versorgung
werden Stand und Entwicklungstendenzen
der Krankenhausfinanzierung und des Ver-
sorgungssystems präsentieren. Lehrreich ist
dabei der Vergleich mit anderen Ländern.
Mehrere Versorgungsforscher aus dem Aus-
land werden neuartige Versorgungsstruktu-
ren und -strategien vorstellen und bewerten.
Der gewählte Präsident des Weltverbandes
für Psychiatrie (WPA) D. Bhugra wird über
die Zukunft psychiatrischer Dienste spre-
chen. Ein ebenso zentrales Thema für die
Behandlung psychisch kranker Menschen
sind Autonomie, Selbstbestimmung und
Patientenrechte. Die Umsetzung der UN-Be-
hindertenkonvention, das neue Betreuungs-
recht und die laufende Neuordnung der
psychiatriebezogenen Landesgesetze sind
dabei neue Rahmenbedingungen. Zu die-
sem Themenkomplex wurden zusammen
mit N. Sartorius eine Reihe internationaler
Foren geplant. Die Vorstellung des amerika-
nischen Diagnosesystems DSM-5 hat auch
in Deutschland eine heftige öffentliche De-
batte um die Diagnostik psychischer Erkran-
Willkommen
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