DGPPN-Kongressprogramm_2013 - page 10

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GruSSwort
Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und
Psychotherapie (ÖGPP)
Sehr geehrte Kolleginnen,
sehr geehrte Kollegen,
als seit kurzem neuer Präsident der Öster-
reichischen Gesellschaft für Psychiatrie und
Psychotherapie (ÖGPP) danke ich für die eh-
renvolle Möglichkeit, Grußworte an die Teil-
nehmerinnen und Teilnehmer des DGPPN
Kongresses 2013 richten zu dürfen.
Der DGPPN Kongress ist seit Jahren der
größte und bedeutendste Psychiatriekon-
gress Europas. Nirgendwo sonst in Europa
wird eine derartige Fülle und Dichte von ak-
tuellen Themen der Psychiatrie und psycho-
therapeutischen Medizin präsentiert.
Der jährliche DGPPN Kongress ist somit eine
Art Zuglokomotive und auch Trendsetter für
die Reflexion zu psychiatrisch-psychothera-
peutischen Entwicklungen und wird deshalb
von österreichischen Psychiaterinnen und
Psychiatern besonders geschätzt und auch
sehr gerne und zahlreich besucht. Er bietet
eine umfassende Darstellung unseres Fa-
ches und beschäftigt sich daher gleichwer-
tig mit biologischen, sozialpsychiatrischen
und psychotherapeutischen Inhalten neuer
wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Auch in Qualität und Dimension der Auf-
arbeitung von historischen Katastrophen
unseres Faches – der Psychiatrie im Nati-
onalsozialismus – ist er österreichischen
Psychiaterinnen und Psychiatern ein beson-
deres Vorbild. Es ist uns – der ÖGPP – am
heurigen Kongress unserer Gesellschaft,
von Frank Schneider enorm unterstützt,
auch endlich gelungen, hier ein spezielles
Zeichen zu setzen. Die (Fehl)- Entwicklun-
gen nach Überstehen dieser unmittelbaren
historischen Katastrophe haben vermut-
lich nirgendwo größere Parallelen als in
Deutschland und Österreich aufzuweisen
gehabt. Ab den späten 70-er und frühen
80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
gingen die Entwicklungen in diesen bei-
den deutschsprachigen Ländern durchaus
andere Wege, und ich meine hiermit nicht
die Wege der Aufarbeitung, sondern die
Wege der Versorgung psychisch Kranker.
Und letztlich ist immer das, was bei der
einzelnen PatientIn ankommt, der Succus
der wissenschaftlichen und gesundheitspo-
litischen Bemühungen, es ist wohl das, was
am meisten für das jeweilige medizinische
Fach zählt (und auch zählen soll). In anderen
deutschsprachigen Regionen Europas, wie
der Schweiz und auch jenem Teil Norditali-
ens, den Südtirol darstellt, kam es wiederum
zu ganz anderen Entwicklungen seit den 70-
er Jahren. Während also dieser gemeinsame
Sprachraum – bei allem beträchtlich unter-
schiedlichen lokalen Kolorit – immerhin an
die 100 Millionen EinwohnerInnen umfasst,
scheint es dennoch so, dass die divergente
regionale Soziokultur mehr Einfluss auf die
Ausformung von psychiatrisch-psychothera-
Willkommen
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