DGPPN Einladungsprogramm - page 8

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GruSSwort
Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP)
Georg Psota
Sehr geehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen,
als seit kurzem neuer Präsident der Österreichischen Gesellschaft
für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP) danke ich für die eh-
renvolle Möglichkeit, Grußworte an die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer des DGPPN Kongresses 2013 richten zu dürfen.
Der DGPPN Kongress ist seit Jahren der größte und bedeutends-
te Psychiatriekongress Europas. Nirgendwo sonst in Europa wird
eine derartige Fülle und Dichte von aktuellen Themen der Psychi-
atrie und psychotherapeutischen Medizin präsentiert.
Der jährliche DGPPN Kongress ist somit eine Art Zuglokomotive
und auch Trendsetter für die Reflexion zu psychiatrisch-psycho-
therapeutischen Entwicklungen und wird deshalb von österrei-
chischen Psychiaterinnen und Psychiatern besonders geschätzt
und auch sehr gerne und zahlreich besucht. Er bietet eine um-
fassende Darstellung unseres Faches und beschäftigt sich daher
gleichwertig mit biologischen, sozialpsychiatrischen und psycho-
therapeutischen Inhalten neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Auch in Qualität und Dimension der Aufarbeitung von histori-
schen Katastrophen unseres Faches – der Psychiatrie im Nati-
onalsozialismus – ist er österreichischen Psychiaterinnen und
Psychiatern ein besonderes Vorbild. Es ist uns – der ÖGPP – am
heurigen Kongress unserer Gesellschaft, von Frank Schneider
enorm unterstützt, auch endlich gelungen, hier ein spezielles
Zeichen zu setzen. Die (Fehl)- Entwicklungen nach Überstehen
dieser unmittelbaren historischen Katastrophe haben vermutlich
nirgendwo größere Parallelen als in Deutschland und Österreich
aufzuweisen gehabt. Ab den späten 70-er und frühen 80-er Jah-
ren des vergangenen Jahrhunderts gingen die Entwicklungen
in diesen beiden deutschsprachigen Ländern durchaus andere
Wege, und ich meine hiermit nicht die Wege der Aufarbeitung,
sondern die Wege der Versorgung psychisch Kranker. Und letzt-
lich ist immer das, was bei der einzelnen PatientIn ankommt,
der Succus der wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen
Bemühungen, es ist wohl das, was am meisten für das jeweili-
ge medizinische Fach zählt (und auch zählen soll). In anderen
deutschsprachigen Regionen Europas, wie der Schweiz und auch
jenem Teil Norditaliens, den Südtirol darstellt, kam es wiederum
zu ganz anderen Entwicklungen seit den 70-er Jahren. Während
also dieser gemeinsame Sprachraum – bei allem beträchtlich un-
terschiedlichen lokalen Kolorit – immerhin an die 100 Millionen
EinwohnerInnen umfasst, scheint es dennoch so, dass die diver-
gente regionale Soziokultur mehr Einfluss auf die Ausformung
von psychiatrisch-psychotherapeutischer Versorgung für die Be-
völkerung aufweist, als gemeinsame Semantik. Umso eindrucks-
voller bleibt mir das vor wenigen Wochen mit dem Präsidenten
der DGPPN, Wolfgang Maier, geführte Telefonat in Erinnerung,
bei dem wir unisono feststellten, dass wir 3 aktuelle Schwer-
punkte der Psychiatrie ident wahrnehmen: das Bemühen um
ausreichenden "Nachwuchs" an PsychiaterInnen, die Gestaltung
von psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgungsstrukturen
(und deren Finanzierungssysteme) sowie Psychotherapie inner-
halb der Psychiatrie. Wir kamen auch sehr rasch zur Ansicht (und
Einsicht), dass die demographische Uhr in beiden Ländern ganz
ähnlich tickt. Zwei dieser Themenkreise, nämlich den beiden erst-
genannten, werden sich entsprechende Mehr-Länder-Symposien
widmen.
Für all diese Möglichkeiten zum Austausch bin ich sehr dankbar
und freue mich sehr auf diesen Kongress im schönen spätherbst-
lichen Berlin.
Ich darf Ihnen allen eine interessante Zeit der neuen Erfahrung,
des fachlichen kollegialen Austausches und der menschlichen Be-
gegnung beim DGPPN Kongress 2013 wünschen.
Mit besten kollegialen Grüßen
Ihr
Chefarzt Prim. Dr. med. Georg Psota
Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und
Psychotherapie (ÖGPP)
willkommen
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