DGKJP Programm 2015 - page 52

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DISKUSSIONSFOREN
Bundesländer vereinbart. Das Finanzierungs-
system PEPP hat Modellvorhaben bisher gar
nicht aufgegriffen, denn die Leistungen dürfen
nur für Modelle angekreuzt werden. Drohen
Kinder und Jugendliche nun zu Waisenkindern
der Finanzierung zu werden?
Der DGKJP Kongress 2015 debattiert die Kran-
kenhausfinanzierung in einer Diskussionsrun-
de mit dem Titel „Künftige Finanzierung der
Versorgung psychisch Kranker unter PEPP“ am
Freitag 06.03.2015 von 10:00 bis 11:45 Uhr in
Saal A 240 im Hauptgebäude der Ludwig-Ma-
ximilians-Universität München mit Frau Dr. Iris
Hauth (Präsidentin der Deutschen Gesellschaft
für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychoso-
matik und Nervenheilkunde (DGPPN), Frau
Prof. Dr. Renate Schepker (DGKJP), Herrn Ralf
Heyder (Generalsekretär des Verbands der Uni-
versitätsklinika) und Herrn Prof. Dr. Jörg Fegert
(Präsident der DGKJP).
DF-02.1
Diskussionsforum
13:00– 14:30 Uhr
Saal B 101
Psychische Gesundheit und Krankheit von
Kindern und Jugendlichen – Herausforde-
rungen und Verantwortung für die
Envangelische Kirche in Deutschland
(EKD)?
Vorsitz: Gerd Schulte-Körne, München
Diskutanten: Andreas Warnke, Würzburg
Heinrich Bedford-Strohm,
München
Ein moderierter Dialog mit dem Evangelischen
Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzenden Prof.
Dr. Heinrich Bedford-Strohm und Prof. Dr.
Andreas Warnke
Der Anteil an Kindern und Jugendlichen mit
erheblichen psychischen Belastungen ist welt-
weit hoch, in Deutschland liegt er bei 20%. Die
Zahl der stationären Behandlungen von Kin-
dern und Jugendlichen mit psychischen Erkran-
kungen, Ängsten, Depression, nimmt stetig zu,
die Inanspruchnahme von Erziehungsberatung
sowie Trennung- und Scheidungsberatung
ebenso. Ungefähr 17% der Kinder und Jugend-
lichen wachsen nur mit einem Elternteil auf.
Circa 22% der Elternpaare haben keine Kinder,
Tendenz steigend. Parallel nimmt die Kinder-
zahl in den Familien ab, die Zahl der Inobhut-
nahmen wegen Kindeswohlgefährdung nahm
hingegen um das sechs- bis achtfache in den
letzten Jahren zu. Familien mit Migrationshin-
tergrund stellen mit 28% einen großen Anteil
der Familien in Deutschland dar. Gewachsen
ist der Anteil der Kinder, die in Armut oder mit
Armutsrisiko aufwachsen, mit zugleich häufi-
geren gesundheitlichen Beschwerden und ge-
ringeren Bildungschancen. Wohin steuert die
Gesellschaft? Was wird aus einer Jugend, in der
ein Fünftel psychisch belastet ist?
Was sind die Faktoren, die die Wertvorstellun-
gen der Familien und Jugendlichen beeinflus-
sen? Wie gut ist unsere Gesellschaft vorberei-
tet, psychische Belastungen anzuerkennen und
darauf zu reagieren? Welche Handlungsmög-
lichkeiten und -angebote hat die evangelische
Kirche für Familien, Kinder und Jugendliche mit
psychischen Erkrankungen, für minderjährige
Flüchtlinge?
Zu diesen Fragen, zu neuen Herausforderungen
in Kirche und Gesundheitswesen im Rahmen
der Inklusion diskutieren der Evangelische Lan-
desbischof und EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich
Bedford Strohm und Andreas Warnke, emeri-
tierter Ordinarius für Kinder- und Jugendpsy-
chiatrie der Universität Würzburg und suchen
nach Antworten, Perspektiven für die Kinder
und Jugendlichen mit psychischen Belastungen
und Erkrankungen. Aber auch Grenzen des ins-
titutionellen Handelns, Schwierigkeiten der In-
tegration und Inklusion und ungelöste Fragen
kommen zur Sprache.
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