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GRUSSWORT
Rund 41 Jahre nach der Psychiatrie-Enquête
des Deutschen Bundestages hat sich vieles
in der Versorgung seelisch erkrankter Men-
schen verbessert. Die Verwahrung Betrof-
fener unter oft menschenunwürdigen Be-
dingungen ist einer bedarfsgerechten und
qualitativ hochwertigen Versorgung gewi-
chen. Ein offeneres gesellschaftliches Kli-
ma hat zugleich dazu geführt, dass in der
Bevölkerung die Hemmschwelle, Hilfsan-
gebote wahrzunehmen, gesunken ist. Die
Menschen nehmen psychiatrische und psy-
chotherapeutische Leistungen häufiger in
Anspruch.
Das ist eine durchweg gute Entwicklung,
die aber auch neue Herausforderungen für
das Versorgungssystem mit sich bringt.
Schließlich sind wir gefordert, die vorhan-
dene Qualität der gesundheitlichen Ver-
sorgung bei einer steigenden Zahl hilfesu-
chender Menschen zu sichern und sie dort,
wo es notwendig ist, weiter zu verbessern.
Die Bundesregierung hat daher in dieser
Wahlperiode Maßnahmen zur Stärkung
der ambulanten und stationären psychia-
trischen und psychotherapeutischen Ver-
sorgung auf den Weg gebracht. So wurde
mit dem im Sommer 2015 in Kraft getrete-
nen GKV-Versorgungsstärkungsgesetz eine
Flexibilisierung der Psychotherapie-Richtli-
nie als Auftrag an den Gemeinsamen Bun-
desausschuss festgeschrieben. Der G-BA
überarbeitet bis Ende November des Jahres
Teile der neu formulierten Richtlinie, mit
denen auch der zeitnahe Zugang zu einer
orientierenden Diagnostik und Beratung
gestärkt werden soll. Dabei ist uns beson-
ders wichtig, dass das neu eingeführte An-
gebot einer psychotherapeutischen Sprech-
stunde zügig umgesetzt wird.
Zeitgleich arbeitet das Institut für Qualität
und Wirtschaftlichkeit im Gesundheits-
wesen (IQWiG) an der systematischen
Recherche und Bewertung von Leitlinien,
denen künftig die vom G-BA formulierten
strukturierten Behandlungsprogramme für
Menschen mit Depressionen zugrunde lie-
gen sollen. Der Abschlussbericht soll bis
Ende des Jahres dem G-BA vorgelegt und
im Anschluss veröffentlicht werden.
Eine zeitgemäße psychiatrische und psy-
chotherapeutische Versorgung verfolgen
wir auch mit der Weiterentwicklung des
Psych-Entgeltsystems. Als leistungsgerech-
WILLKOMMEN
© BMG/Jochen Zick