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GRUSSWORT DES KONGRESSPRÄSIDENTEN

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Kongresspräsident freue ich mich auf Sie in Ulm. Wir haben für den

XXXV. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsy-

chiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie das Motto „Dazugehören!“

gewählt, weil in der öffentlichen Debatte der letzten Jahre Fragen der

Teilhabe, der Inklusion, aber auch der Integration junger Menschen

nach Fluchterfahrungen eine sehr große Rolle gespielt haben. Alle die-

se Debatten haben deutlich gemacht, wie stark die Beschäftigung mit

seelischem Leid von Kindern und Jugendlichen, die Unterstützung des

Zurechtkommens im Alltag trotz seelischer Belastungen, die unser Be-

rufsfeld charakterisiert, auch ein Seismograph für Entwicklungen in der

Gesellschaft sind.

Unsere alle zwei Jahre stattfindenden wissenschaftlichen Kongresse

sind im deutschsprachigen Raum die größte kinder- und jugendpsych-

iatrische und -psychotherapeutische Veranstaltung. Damit bieten sie

eine wichtige Gelegenheit zur fachlichen Fort- und Weiterbildung und

zur Darstellung neuester wissenschaftlicher Ergebnisse – aber auch zu

einem regelmäßigen Wiedersehen von Kolleginnen und Kollegen sowie

zum Kennenlernen und Austausch mit neuen Teilnehmerinnen und Teil-

nehmern.

Auch eine Fachgesellschaft lebt davon, dass ihre Mitglieder „dazugehö-

ren“ und sich „dazugehörig“ fühlen. Dieses Gemeinschaftsgefühl ent-

steht und lebt vor allem auch auf den Kongressen.

Mit der Mitgliederversammlung beim Kongress in Ulm werde ich nach

vielen Jahren aus dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Kinder-

und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie ausscheiden.

Ich möchte deshalb allen Personen, die mich in der Tätigkeit für die

Fachgesellschaft unterstützt haben, ganz herzlich für diese Unterstüt-

zung danken. Es war für mich eine große Freude über die Jahre hinweg,

den politischen Einfluss und die Wahrnehmung unseres Fachs wachsen

zu sehen. Gemeinsam konnten wir wichtige Erfolge für die Versorgung

psychisch kranker Kinder und Jugendlicher erzielen. Wissenschaftlich hat

sich das Fach stark weiterentwickelt.

Mich freut es deshalb sehr, dass auch die großen Forschungsförderer,

wie z.B. das BMBF und die DFG unseren Kongress unterstützen. Ohne

die exemplarische Mitveranstaltung dieses Kongresses durch die Baden-

Württemberg Stiftung wäre es nicht möglich gewesen, auch so viele Teil-

nehmende aus anderen Professionen, mit denen wir im Alltag zusam-

menarbeiten, mit einzubeziehen. Ein Charakteristikum der guten Versor-

gung von Familien mit psychisch kranken Kindern ist es aber ja gerade,

dass alle im Netzwerk „dazugehören“, wenn es darum geht, adäquate

Hilfen für Kinder und Jugendliche zu realisieren.

Jörg M. Fegert